Think Traces

David Amaechi Dibiah 

In der Ausstellung THINK TRACES zeigt David Amaechi Dibiah Werke aus den Bereichen Malerei, Zeichnung, Fotografie, Installation, Video und Performance. In all diesen Medien bearbeitet der nigerianische Künstler die Wechselwirkung zwischen afrikanischer und europäischer Kunst, also den beiden Kulturen, in denen er sich bewegt.

Dibiah war zudem lange auf der Suche nach einer Verbindung von Kunst und Mathematik. Antworten findet er seit 2006 in der These des nigerianischen Mathematikers Lere O Shakunle. Seine Philosophie der “Zero Spiral” besagt, dass es innerhalb der Spirale eine Mitte gibt, die nie zu füllen ist. Für David Amaechi Dibiah ist seitdem dieses "da-zwischen" entscheidend für seine künstlerische Auffassung.

"Unterschiede müssen bestehen, um eine Mitte zu haben," sagt David Amaechi Dibiah. "Wenn man die Unterschiede nicht anerkennt, gibt es immer ein Problem. Ohne die Mitte kann keiner existieren." Kernstück der Ausstellung ist die gleichnamige Installation "Zero Spiral". Sie besteht aus einer auf dem Boden liegenden Spirale, in deren Zentrum der Künstler eine aus nigerianischen Stoffen gefertigte, 3,50 Meter hohe Figur namens "One Other Together" positioniert.

David Amaechi Dibiah betrachtet zwischenmenschliche Begegnungen als entscheidend für seinen künstlerischen Ausdruck. Die für ihn zentralen Themen Menschlichkeit, Liebe, Hass, Religion und Politik drückt er in opulenter Farbigkeit aus. In Rot sieht er "Liebe, Sauerstoff, Inklusion aller Menschen", in Gelb "Hoffnung und Licht" und in Blau "Übermenschlichkeit, Übermächtigkeit". Schwarz hingegen ergibt sich für ihn aus der Gesamtheit aller Farben,

Gleichzeitig stellt Dibiah in den ausgestellten Fotografien (z.B. "Threat" und Draught", beide 2009) und Installationen (z.B. "Manipulation") existierende Überzeugungen und Klischees zwischen EuropäerInnen und AfrikanerInnen auf den Prüfstand. Dies gilt sowohl für die angebliche Überlegenheit westlicher Konsumgüter und christlicher Werte wie für die Tatsache, dass die Spuren von AfrikanerInnen in diasporischen Ländern am häufigsten mit folkloristischen oder kulinarischen Erlebnissen assoziiert werden.

David Amaechi Dibiah versteht THINK TRACES als einen offenen Brief an alle BetrachterInnen seiner Werke, in dem er auffordert, sich von Voreingenommenheiten zu befreien. "Es ist ein Appell zusammen zu kommen und ein kontinuierliches Band zwischen Kunst und Kultur zu schmieden," sagt er. "Ein natürliches Band hin zu einer Bewusstheit von Identität."