MANUELA SAMBO

Manuela Sambo malt und zeichnet fast ausschließlich Porträts und Ganzkörperdarstellungen von weiblichen Figuren. Sie zog in den 1980er Jahren von Angola nach Deutschland und arbeitete zunächst mit einer Formensprache, die sie aus ihrer Heimat kannte. Mund- und Augenformen sowie auffällige Körperbemalungen, mit der Sambo ihre Figuren schmückt, erinnern häufig an angolanische Traditionen.

Nachdem die Aneignung von stilistischen Elementen aus Afrika jahrelang einseitig von Europa aus verlief, greift Manuela Sambo diese künstlerische Strategie als Angolanerin auf und bedient sich ihrerseits europäischer Bildelemente des Mittelalters. Ihre gemalten Augen, Münder und die Körperverzierungen, die an „traditionelle“ Afrikanische Kunst erinnern, kombiniert sie mit europäischen Kopfbedeckungen und Schmuckelementen historischer Gemälde. Ebenso wie die europäische Kunst sich auf die Suche nach den Ursprüngen der Afrikanischen Kunst begeben hat, sucht sie nach den Anfängen und Ursprüngen der europäischen Kunst und deren Frauenbildern. Sie nimmt mittelalterliche Elemente als Anregung und vermischt sie mit ihrer eigenen Formensprache.

Space of Possibilities (Big Cross), 2004, Firnis auf Leinwand, 200 x 150 cm

Daniel Sambo-Richter

Sambo-Richters künstlerische Arbeit beruht auf dem Dialog zwischen abstrakter und figürlicher Malerei. Beide Wege führen zueinander und voneinander weg, so dass sie für ihn eine Spannung bedingen, die typisch für seine Arbeit ist, die immer auf Polen, bzw. Kontrasten beruht.

In seiner farbstarken non figurativen Arbeit verfolgt er das Phänomen des Raumes: der imaginäre Raum (gedachter, reflektierter, auch geträumter Raum) und der reale Raum (Landschaft, Stadtraum, Architektur). Diesem ordnet er das Kräfteverhältnis von Bewegung und Fläche unter. Diese Möglichkeiten werden hier in Malerei übertragen und sind nur formal gegenstandslos, inhaltlich jedoch entäußerte, verdichtete Wahrnehmung, Überlagerungen und Essenz aller Möglichkeiten des Raumes. Das Unendliche und Ungewisse wird erkundet, der Raum zugleich begrenzt und ausgedehnt.

„Es sind nicht zwei Seelen, die da in des Künstlers Brust wohnen, denn auch in den Streifen-Kompositionen sind Aufbrüche und Überraschungen eingebaut und widerlegen die Auffassung, Sambo-Richter hätte sich zum Hermetiker entwickelt. Wie er seine Bilder auch konfiguriert, immer folgen sie Bewegungen auf die Wirklichkeit in ihren unterschiedlichen Daseinsformen zu – vom horizontal und wild wuchernden Myzel im expressiven Keimungsvorgang hin ins Vertikale, in Richtung der Kondensstreifen und weiter noch, … dorthin wo der Geist sich selber sucht.“ (Christoph Tannert)