Filmabend "A Lucky Man"


Samstag, 11. Februar 2012, 19:00

Gordon Clark ( Südafrika), "A Lucky Man"

Anschliessende Gesprächsrunde mit
Ernie Solomon, Gordon Clark (Regisseur) und Mark Fyfe (Produzent)

Trailer anschauen

“A Lucky Man” ist eine Geschichte mit einer moralischen Botschaft, in der die erstaunlichen Aspekte von Identität und Moralität im Leben eines Mannes gezeigt werden, der buchstäblich am Rande des Abgrundes lebt. Hineingeboren in eine Familie, in der er ein Außenseiter ist und aufgewachsen in einer Stadt und einem Land in dem er Teil einer Gemeinschaft ist, die weder als weiß noch als schwarz angesehen wird, begibt sich Ernie ‚Lastig‘ Solomon während der Suche nach sich selbst und einem Zuhause auf einen Weg voller Kriminalität, Gewalt und Missbrauch. Es ist die universelle Geschichte aller Menschen: die Sehnsucht nach Zugehörigkeit.

Angesiedelt in den verarmten Cape Flats, einer ausufernden Siedlung an der Peripherie einer der schönsten Städte der Welt, Kapstadt, verfolgt „A Lucky Man“ die Geschichte von Ernies Suche nach Identität und Bedeutung. Der Film begleitet ihn auf  einem Weg, auf dem er sowohl mit der Familie als auch mit der Gesellschaft in Konflikt gerät. Er wird zum ultimativen Ausgestoßenen, ein Bastard und Krimineller. Für solch einen Menschen gibt es nur ein Zuhause, das Gefängnis, das „Big House“, die unvermeidbare Endstation. 

Ernie’s Suche nach Identität bringt eine erfinderische Neigung zu Selbst-Erschaffung zum Vorschein, indem er Identitäten annimmt, die es ihm durch eine Mischung aus Durchtriebenheit und Glück ermöglichen zu überleben. Aber Ernie wird von einer unwiderstehlichen Suche nach seinem wirklichen Selbst getrieben und er vertraut seinen eigenen Instinkten, die ihn über das reine Überleben hinaus nehmen. Ernie ‚Lastig‘ (‚Belästigung‘) Solomon kann dem Ärgernis des inneren Konfliktes nicht entfliehen: sich selbst zu erkennen und von anderen als der erkannt zu werden, der er ist.

“A Lucky Man” vermeidet die Verherrlichung und die Sensationalisierung von Menschen, für die ein kriminelles Leben keine Wahl sondern oft die unvermeidbare Antwort auf das Leben in einer Gesellschaft ist, in der die Umstände und das Schicksal weder von ihnen gewählt noch gemacht wurden. Der Film ist keine Entschuldigung und heischt nicht nach Sympathie. Der Film stellt einfach nur die Frage: Was würdest du tun, unter diesen vom Schicksal ausgeteilten Umständen, wenn du mit dem Rücken an der Wand stehen musst, während du auf der Suche nach deinem eigenen Selbst, nach deinem eigenen inneren Sinn nach Zugehörigkeit bist? Würdest du dich als ‚glücklicher Mann‘ betrachten, weil du überlebt hast, wenn du dabei allein gelernt hast zu leben und dir die Sehnsucht nach Zugehörigkeit erfüllt hast?